Die Kurzsichtigkeit ist genauso wie die Weitsichtigkeit keine Erkrankung des Auges sondern eine Fehlsichtigkeit, das heißt im Fall der Kurzsichtigkeit, dass entweder die Brechkraft des Auges zu groß oder das Auge etwas zu lang ist, und die Lichtstrahlen, die auf das Auge treffen nicht zu einem Punkt auf der Netzhaut gebündelt werden, sondern sich quasi schon vor der Netzhaut treffen. Dies führt zu einem unscharfen Bild auf unserer Netzhaut beim Blick in die Ferne.
Bei der Kurzsichtigkeit können somit nur Objekte scharf gesehen werden, die sich in nahem (kurzem) Abstand vor unserem Auge befinden. Dabei gilt: Je höher die Kurzsichtigkeit, desto näher muss uns ein Objekt kommen, damit wir es scharf sehen können. Diese Kurzsichtigkeit können unsere Augen nicht, auch nicht durch Anstrengung, ausgleichen, und so setzt schon eine geringe Kurzsichtigkeit von nur -0,5 dpt unsere Sehleistung in der Ferne um 50 Prozent herab. Kinder sind in der Regel weitsichtig, gleichen dies aber spielend durch Akkommodation aus. Durch das Wachstum wächst dann auch das Auge mit und erreicht irgendwann die Rechtsichtigkeit, das heißt: ohne jegliche Korrektion kann alles scharf gesehen werden. Wächst das Auge dann noch weiter entsteht die Kurzsichtigkeit und ist nicht mehr rückgängig zu machen. Dieser Prozess schreitet oft bis zum 25. Lebensjahr fort. Zu Beginn versuchen gerade kurzsichtige Kinder oft durch Zusammenkneifen der Augen eine bessere Schärfe zu erreichen. Dies ist allerdings nicht dauerhaft möglich, sodass eine Korrektion unumgänglich ist.